Paul Dickopf

deutscher Kriminalbeamter; Präs. des Bundeskriminalamts 1965-1971; Präs. von Interpol 1968-1972; war maßgeblich am Aufbau des BKA 1951 beteiligt; posthum wurde bekannt, dass seine Biographie geschönt war, um seine NS-Verstrickungen zu verschleiern

* 9. Juni 1910 Müschenbach/Oberwesterwaldkreis

† 19. September 1973 Bonn

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/2008

vom 29. Januar 2008 (hu)

Herkunft

Paulinus "Paul" Dickopf, kath., wurde 1910 in Müschenbach im Oberwesterwaldkreis als Sohn eines Lehrers geboren.

Ausbildung

Nach dem Abitur 1928 studierte D. zunächst Naturwissenschaften sowie Verwaltungsrecht an den Universitäten Frankfurt/M., Wien und Berlin, und ab 1932 Jura in Frankfurt.

Wirken

Nach der nationalsozialistischen "Machtergreifung" unter Adolf Hitler (1933) leistete D. 1934/1935 ein freiwilliges militärisches Dienstjahr bei einem Infanterieregiment ab. Dann nahm er am 1. Juni 1937 als Anwärter für den leitenden Kriminaldienst einen Kommissarlehrgang an der - wie erst viel später bekannt wurde - "SS-Führungsschule - Schule der Sicherheitspolizei" in Berlin-Charlottenburg auf (vgl. FAZ, 22.9.2007). Nach praktischer kriminalpolizeilicher Ausbildung legte er dort im Juni 1939 erfolgreich die Prüfung für die Kommissarlaufbahn ab.

Danach wurde er Leiter des kriminalpolizeilichen Erkennungsdienstes für Baden in Karlsruhe. Bald nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs (1939-1945) wurde er zu der Admiral Wilhelm Canaris unterstehenden militärischen Abwehr einberufen und im ...